Montag, 23. Dezember 2013

Höflichkeitsmodus

Wir kennen alle die supernetten, extrem höflichen Menschen mit denen man sich gleich vom ersten Moment an wohl fühlen kann. Sind sie zu nett, dann funken des ADSler Antennen und er geht in Modus Vorsicht und kann seinem Glück fast nicht trauen. Das Glück der positiven ersten Minute, wo man noch Kredit hat.

Leider haben einige diese Menschen eine Kehrseite und kennen ausser dem Höflichkeitsmodus nur noch den Unhöflichkeitsmods (manchmal noch eine Zwischenstufe, nämlich den Familientonmodus).

Ich finde das immer extrem schade. Denn als ADSler kommt bei mir immer mal der Punkt wo ich diese Menschen (unabsichtlich) enttäuschen muss oder mal quer hinüberkomme. Und dann gibt es eben nur noch diese ablehnende Wand.

Man kann daran meist nur was ändern, indem man erklärt oder noch besser, indem man Macht ausübt. Aber mir widerstrebt das sehr. Das Erklären ginge ja noch, aber mit dem grossen Daumen drücken geht nun schon gar nicht. Ich bin zwar jetzt am üben und konnte auch schon Erfolge verbuchen, aber ehrlich gesagt tue ich das gar nicht gerne.

Was kann man verbessern? Viele ADSler versuchen es mit Humor. Und sind meist recht erfolgreich damit, ausser dass sie dann logischweise nicht mehr ernst genommen werden. Andere versuchen es mit Verbesserungen, sich strukturieren (wie ich) und laufen dann trotzdem unabsichtlich mal in eine ADS-typische Falle *seufz.

Wenn man Glück hat, kann man gleich zu Beginn der Bekanntschaft einen humorvollen, erklärenden Satz einbringen, aber wenn das Gegenüber wirklich nur diese 2 Modi zur Verfügung hat, dann ist Hopfen und Malz verloren, dann ist das dem anderen sein Problem!

Wir müssen uns also darauf einstellen, dass man es nicht allen recht machen kann, dass andere auch ihre Probleme haben und dass man unabsichtlich Fehler machen kann.
Ich reiche mal was Süsses rüber.. einfach zur Versöhnung mit dem Leben

Hier ein Weihnachtstipp, wenn euch noch eine Eigelbverwertung fehlt:
Linzer Torten in klein ergeben diese leckeren Guetsli/Kekse.
Kugeln formen und mit dem Kellenstiel die Vertiefung formen.
Wers schneller mag, der walle den ganzen Teig 1cm dick aus und drücke mit einer 2cm Rolle Vertiefungen ein, so alle 5 cm. Die dann mit roter Marmelade füllen und nach dem Backen in längliche Vierecke schneiden. Wird halt nicht so knusperig.






Coaching - repetitive Arbeiten, sich erinnern

Wir alle "vergessen" gerne etwas was wir nicht so gerne machen. Dazu braucht man gar kein ADSler zu sein.

Es gibt da eine Methode.

Wir verknüpfen die unangenehme Arbeit mit etwas, was wir in etwa dem Zeitraum auch machen würden.
Also.. da ich mind. 3x am Tag eine Tasse Kaffee trinke, und darauf eine gewisse Zeit warten muss, bis der durch die Maschine durch ist, mache ich in dieser Zeit jeweils die Küche sauber. Auch, wenn ich auf anderes in der Küche warten muss, z.B. bis Wasser kocht.
Andere putzen die Küche jeweils schnell nach dem Essen, also auch 3x.

Tipp:
Man sucht sich also eine Tätigkeit, die so oft und so lange gemacht wird, wie man das Unangenehme machen muss. Das verknüpft man dann miteinander. Daran kann man sich wunderbar gewöhnen.

Z.B. während des Telefonierens herumwandern und Geschirr in die Küche bringen oder sonstwie aufräumen, vor schönen Sachen 10 Minuten was Unschönes erledigen und seis nur, dass man beim Warten auf die Lieblingssoap vorher schnell die Wäsche - aufhängt, zusammenfaltet oder die Waschmaschine startet.

Beim Zähneputzen Einbeinstand übt für die Balance
Beim Autofahren Muskelübungen macht, wie das Kinn nach hinten ziehen um die Halswirbelsäule zu entlasten
Beim Treppensteigen jeweils die erste Stufe nur mit den Zehen auftritt und mit den Fersen wippt um die Sehnen am Fuss zu spannen
Beim Warten im Wartezimmer ein Buch liest
Bis der PC gestartet ist die Medikamente bereitlegt
usw.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

ADS und der Ursprung der Religionen

edit 12.1.14:
Neu habe ich mich auch mit Menschen beschäftigt, die mit der rechten Hirnseite denken.  Ich denke, was hier über ADSler gesagt wird, müsste in gewissen Dingen eher nur auf ADSler mit Rechtshirndenken zutreffen.
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Ich habe in meinem Leben viele Bücher gelesen. Das wäre für viele ADSler eher ungewöhnlich, aber wer seinen Hyperfokus aufs Lesen setzt, der kann das.
Und da ADSler vielseitig interessiert sind habe ich auch so ziemlich alles Mögliche gelesen. In der einen Bibliothek habe ich alle Schriftsteller mit W gelesen. Einfach, weil es in dieser Ecke schön ruhig war. Ich war sehr begeistert von diesen Autoren.

Aktuell lese ich gerade wieder viele Bücher, die mit den Entstehungen der Religionen und dem Denken der frühen Menschen zu tun haben. Und Bücher über Menschen oder von Menschen aus einfachen Kulturen. Ich habe aber auch die Bibel gelesen und halte sie für ein Buch, welches den Menschen nahebringen soll, dass wir in uns gehen sollen und weniger nach aussen streben sollen. Dass wir uns leer machen sollen von Wollen und dafür mehr Platz lassen sollen, damit Gott in uns Platz hat um durch uns hindurchzugehen/zu durchdringen. Dies wäre eine wahrhaft ADSlerische Haltung.

Irgendwann einmal begann ich mich zu fragen was denn ADSler mit dem Ursprung der Religionen zu tun haben. Was ist deren spezielle Stärke, deren Einfluss auf das Denken der Menschen?

Viele sagen, dass ADSler, besonders die hypoaktiven, die introvertierten, früher oft Schamanen waren, bzw. es jetzt noch sind in gewissen Gegenden.
ADSler helfen gerne, arbeiten also für Kranke, für Trostbedürftige.
ADSler sind kreativ, können oft sehr gut malen/zeichnen.
ADSler sind direkt, ehrlich und erwarten das auch zurück.
ADSler haben oft ein Sendungsbewusstsein.
ADSler haben oft einen Hyperfokus, was heisst, dass wenn sie etwas sehr interessiert, dass sie mit unermüdlicher Energie an etwas arbeiten.
ADSler können Gegebenheiten einbeziehen in das was sie tun.
ADSler neigen dazu sich zu betäuben mit Drogen/Alkohol/Nikotin/Essen.
ADSler sind sehr selbstlos.
ADSler können gerne als Einsiedler oder Mittellose leben, müssen es leider sehr oft.

Ich stelle mir mal die Zeit der Höhlenmalereien vor. Wer war Schamane? Wer hat die Kranken gepflegt? Wer hat die Höhenmalereien gemalt, unter Ausnützung von Felsvorsprüngen und Nischen? Wer hat alkoholische Getränke gebraut und Pilzchen verspiesen?

Wer hat zuerst die Idee von einem Gott gehabt, der über allem steht und hilft, kreativ ist, unsichtbar ist, eine grosse Idee ist?

Wer hat Religionen verbreitet in völligem Fanatismus oder Hyperfokus?

Welcher ADSler kann sich nicht sehr gut mit den Lehren von Jesus identifizieren? Von dem es übrigen heisst, dass seine Lehren einige Hundert Jahre älter sind als das Christusbild.

Die Idee von dem einen Gott soll im indischen Raum entstanden sein und in immer wieder ähnlichen Zyklen immer wieder aufgelebt sein.

Kann es sein, dass ADSler einen nicht unerheblichen Anteil an den Religionsideen hatten? Oder dass sie wenigstens die Ideen, die zu ihrem Denken passten massiv verbreitet haben? Gezielt?

Warum passt so oft religiöses Denken nicht zu den Durchschnittsmenschen? Sie streben nach etwas, was sie nur unter äussersten Mühen erreichen können... ADSler finden das oft gar nicht so schwierig. Sofern sie gerade den Hyperfokus auf dem Gebiet haben. Wenn ich so lese, wie sich die Mönche mühten.. da muss ich nur lachen.. es wäre doch ganz einfach. Sich einfach leer machen und sein.

und jetzt.. ganz ketzerisch...

Könnte Jesus ein ADSler gewesen sein? Könnte Paulus ein ADSler gewesen sein? Könnte ein ADSler Gott "formuliert" haben? Waren wir es, die am Ursprung der Religionen aktiv beteiligt waren?

Bringt mich nicht um.. aber denkt mal etwas in die Richtung.. für mich passt es..

Fiktive Frage: Heisst das, wenn Nicht-ADSler Gott finden wollen, dass sie dann denken müssen wie ADSler? Meine Antwort: Nein, ihr müsst eben gar nichts, nichts suchen, nichts finden, nichts wollen, nichts erreichen.. sondern einfach euch öffnen und zulassen..

Nachtrag nach einer Diskussion im ADHS-Forum:
Sorry, das war ein Schreibfehler. Hypoaktiv sollte es heissen.

Fanatiker kann man erst sein wenn es etwas gibt um fanatisch zu werden.

Ursprung:
Ich denke, dass die modernen Religionen durch die spezielle Denkart der ADSler entstanden sein können. Also die Grundidee. Und sag ruhig, dass ich, also die lin, zu solchen Menschen hätte gehören können, weil ich eben immer rumstudiere und Dinge in Frage stelle. Ich meine, dass meine Denkart einen abstrakten Gott durchaus "normal" oder erstrebenswert findet. Damit habe ich keine Schwierigkeiten. Während viele der sogenannten normalen Menschen offensichtlich extrem Mühe haben damit.

Es soll eben nicht Gott suchen oder finden sein! Sondern einfach zulassen... zulassen dass er da ist, in uns...

Was soll diese künstliche Aktivität, dieses Habenwollen? Nein, einfach entspannen und zulassen...
Wenn jemand Gott gefunden hat sperrt er ihn dann in einen Vogelkäfig und bewundert ihn? Sein Besitz? 





Dienstag, 17. Dezember 2013

ADS ferngesteuert

Wie ich vor wenigen Posts geschrieben habe sind ADSler zielgerichtet.

Was folgt aber daraus? Dass sie nicht selber entscheiden können was sie wollen/machen wollen. Sie sind also irgendwie ferngesteuert. Ihr Gehirn funktioniert je nach Stand des aktuell vorhandenen mphs (oder wie man das nennen soll, also wie die Neurotransmitter arbeiten...).
Eigentlich eine grässliche Vorstellung, dass man nicht Herr über seine vollen Kräfte ist!

Aber es gibt eine Diagnose und die sagt, dass wir behindert sind.. behindert durch unser Hirn, unsere nicht konform funktionierenden Neurotransmitter.
Ich fluche mal eine Stunde lang vor mich hin und mir stinkts gewaltig.

Da strengt man sich elend an und kann es nicht wirklich verbessern.
Es nützt mir nichts, mir vorzustellen, dass es andere Menschen gibt, die andere Behinderungen haben und Menschen, die sich selber Behinderungen auferlegen.
Ich kann nicht wie ich will *schrei und seufz.

Ich kann höchstens versuchen mit Krücken und Hilfsmitteln ein einigermassen menschenwürdiges Leben zu führen, den Regeln der Menschheit zu genügen.
grrrrr

Aber es gibt Kompensationen *freu.
Ich denke, ADSler sind zu mehr Freude und zu mehr von allem fähig, wenns gerade mal wieder gut läuft. Und sie sind natürlich extrem kreativ (muss man ja, wenn man immer in der Patsche sitzt). Aber auch sehr künstlerisch begabt. Das entschädigt etwas. So wie die Blinden, die besser hören.
Und irgendwie empfinde ich es auch als sehr positiv, dass ich ein ehrlicher und offener Mensch bin. Und am Guten in der Welt interessiert.
Oh, das wird mich bald zu einem grossen Thema bringen.. zu den Religionen! Ich warne euch.. zieht euch warm an, der Wind wird euch um die Ohren pfeifen...

Samstag, 14. Dezember 2013

Humor

In Facebook führe ich eine Gruppe, wo man meine Posts diskutieren kann.
Da fiel einmal die Bemerkung, es würde meinen Posts an Humor fehlen.

Eigentlich dachte ich, ich würde das öfters machen, mindestens am Ende der meisten Posts brachte ich noch einen humorvollen Spruch an.

Aber es stimmt schon. Ich bin im Alltag eher humorlos. Weil immer verbissen danach gesucht nicht zu überborden, ruhig zu sein und nicht laut zu werden, weil lieber überruhig als auffällig. Und weil meine Familie (als ich noch Kind war) mich immer gleich runtergeholt hat, wenn ich nicht in ihr Schema passte.

Wenn ich in total geschütztem Rahmen bin, also mit meinem Mann oder Sohn zusammen oder mit einer guten Freundin, kann ich schon mal meine rigide Kontrolle aufgeben und so sein, wie ich möchte.

Inzwischen habe ich mich intensiver mit dem narzisstischen Syndrom befasst und mehr gelernt oberflächlicher zu bleiben, mehr kleine Witzchen zu machen auf seichtester Ebene, so dass sich meine Gegenüber nicht gleich angegriffen fühlen, oder es zu Grundsatzdiskussionen kommt (die ich leidenschaftlich gerne führe).

Deshalb war ich auch etwas überrascht, dass auch ADSler diese Witzchen lieben. Ich habe dann genauer beobachtet und wirklich, es gibt einen grossen Prozentsatz von ADSlern, die alles immer ins Witzige ziehen. Vermutlich aus Selbstschutz oder eben, wegen den NSP (Personen mit dem narzisstischen Syndrom).

Begegne ich solchen Menschen werde ich oft sehr unsicher. Weil ich ja immer so tiefgründig ernst bin und dann völlig unerwartet aus dem Stand gerissen werde. Es widerstrebt mir spontan Witzchen zu machen, bzw. fühlen, dass es erwartet würde. Da werde ich zuerst extrem abwehrend. Später kann ich dann schon umstellen und geniesse es mit der Zeit sogar.
Nur nervt es mich, wenn ich unerwartet damit konfrontiert werde. Was ja oft ein Problem bei ADS ist, dass man eine gewisse Zeit braucht um sich auf neue Situationen einzustellen.

Oh weh - jetzt ist dieses Post so absolut humorlos. Soll ich zum Abschluss einige meiner Lieblingswitze heraussuchen, damit ihr wenigstens noch zu ein klein wenig Humor kommt? Oder wollt ihr über mich lachen?

hm...

Also.. bis mir was über mich selber einfällt hier einige Lieblingswitze:
1.

 Dies ist ein realer Funkspruch, der zwischen Spaniern und Amerikanern statt gefunden hat - aufggeommen von der Frequenz des spanischen maritimen Notrufs, Canal 106, an der galizischen Küste "Costa De Fisterra" - am 16. Oktober 1997

Dieser Funkspruch hat wirklich stattgefunden und wurde erst im März 2005 von den spanischen Militärbehörden zur Veröffentlichung freigegeben. Alle spanischen Zeitungen haben ihn nun gedruckt und mittlerweile lacht sich ganz Spanien kaputt!

Spanier: Hier spricht A853 zu ihnen, bitte ändern sie ihren Kurs um 15 Grad nach Süden um eine Kollision zu vermeiden ... Sie fahren direkt auf uns zu, Entfernung 25 nautische Meilen ...

Amerikaner: Wir raten ihnen, ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden.

Spanier: Negative Antwort. Wir wiederholen: ändern sie ihren Kurs um 15 Grad nach Süden um eine Kollision zu vermeiden.

Amerikaner: (eine andere amerikanische Stimme) Hier spricht der Kapitän eines Schiffes der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika zu ihnen. Wir beharren darauf: Ändern sie sofort ihren Kurs um 15 Grad nach Norden, um eine Kollision zu vermeiden.

Spanier: Dies sehen wir weder als machbar noch erforderlich an, wir empfehlen ihnen ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden.

Amerikaner: (stark erregter befehlerischer Ton) Hier spricht der Kapitän Richard James Howard, Kommandant des Flugzeugträgers "USS Lincoln" von der Marine der Vereinigten Statten von Amerika, das zweitgrößte Kriegsschiff der nordamerikanischen Flotte. Uns geleiten zwei Panzerkreuzer, sechs Zerstörer, fünf Kreuzschiffe, vier U-Boote und mehrere Schiffe, die uns jederzeit unterstützen können. Wir sind in Kursrichtung persischer Golf, um dort ein Militärmanöver vorzubereiten und im Hinblick auf eine Offensive des Iraq auch durchzuführen. Ich rate Ihnen nicht ... ich befehle ihnen Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern!!! Sollten Sie sich nicht daran halten, so sehen wir uns gezwungen die notwendigen Schritte einzuleiten, die notwendig sind um die Sicherheit dieses Flugzeugträgers und auch die dieser militärischen Streitmacht zu garantieren. Sie sind Mitglied eines alliierten Staates, Mitglied der NATO und somit dieser militärischen Streitmacht ... Bitte gehorchen Sie unverzüglich und gehen Sie uns aus dem Weg!

Spanier: Hier spricht Juan Manuel Salas Alcántara. Wir sind zwei Personen. Uns geleiten unser Hund, unser Essen, zwei Bier und ein Mann von den Kanaren, der gerade schläft. Wir haben die Unterstützung der Sender Cadena Dial von la Coruna und Kanal 106 als Maritimer Notruf. Wir fahren nirgendwo hin, da wir mit ihnen vom Festland aus reden. Wir befinden uns im Leuchtturm A-853 Finisterra an der Küste von Galizien. Wir haben eine Scheißahnung welche Stelle wir im Ranking der spanischen Leuchttürme einnehmen. Und sie können die Schritte einleiten, die sie für notwendig halten und auf die sie geil sind, um die Sicherheit ihres Scheiß-Flugzeugträgers zu garantieren, zumal er gleich gegen die Küstenfelsen Galiziens zerschellen wird, und aus diesem Grund müssen wir darauf beharren und möchten es ihnen nochmals ans Herz legen, das es das Beste, das Gesündeste und das Klügste für sie und ihre Leute ist, nämlich ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden.

2.
Eine Arbeitslose bewirbt sich als Reinigungskraft bei IBM. Der Personalleiter lässt sie ein Test machen (den Boden reinigen), darauf folgt ein Interview und schließlich teilt er ihr mit "Sie sind bei IBM eingestellt". Geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse, dann schicke ich Ihnen die nötigen Unterlagen". Die Frau antwortet ihm, dass sie weder einen Computer besitzt noch eine E-Mail hat. Der Personalmensch antwortet ihr, dass sie ohne E-Mail-Adresse virtuell nicht existiert und daher nicht angestellt werden kann. Die Frau verlässt verzweifelt das Gebäude mit nur 10€ Reisekosten in der Tasche. Sie beschließt in den nächsten Supermarkt zu gehen und 10 Kilo Tomaten zu kaufen. Dann verkauft sie die Tomaten von Tür zu Tür und innerhalb von 2 Stunden verdoppelt sie ihr Kapital. Sie wiederholt die Aktion 3 Mal und hat am Ende 160€. Sie realisiert, dass sie auf diese Art und Weise ihre Existenz bestreiten kann, also startet sie jeden Morgen und kehrt abends spät zurück. Jeden Tag verdoppelt oder verdreifacht sie ihr Kapital. In kurzer Zeit kauft sie sich einen kleinen Wagen, dann einen Lastwagen und bald verfügt sie über einen kleinen Fuhrparkt für ihre Lieferungen. Innerhalb von 5 Jahren besitzt sie eine der größten Lebensmittelketten in Deutschland. Sie beschließt an ihre Zukunft zu denken und einen Finanzplan für sich und ihre Familie erstellen lassen. Sie setzt sich mit einem Berater in Verbindung und er erarbeitet einen Vorsorgeplan. Am Ende des Gesprächs fragt der Vertreter sie nach ihrer E-Mail-Adresse, um ihr die entsprechenden Unterlagen schicken zu können. Sie antwortet ihm, dass sie nach wie vor keinen Computer und somit auch keine E-Mail-Adresse besitzt. Der Versicherungsvertreter schmunzelt und bemerkt: "Kurios - Sie haben ein Imperium aufgebaut und besitzen nicht mal eine E-Mail. Stellen Sie sich mal vor, was Sie mit einem Computer alles erreicht hätten!"Die Frau überlegt und sagt: "Ich wäre Putzfrau bei IBM".

Lehre Nr. 1: Das Internet rettet nicht Dein Leben
Lehre Nr. 2: Wenn Du bei IBM arbeiten willst, brauchst Du eine E-Mail-Adresse.
Lehre Nr. 3: Wenn Du diese Geschichte per E-Mail erhalten hast, sind die Chancen Putzfrau zu werden größer als die Millardär zu werden.


 

Freitag, 13. Dezember 2013

ADSler und ihr Verhältnis zum Körper

ADSler haben ein spezielles Verhältnis zu ihrem Körper und den Schmerzen.

Ein Telefonat mit meinem Vater, geb. 1931, ergab, dass er mit einem anderen Fahrrad zusammenstiess und etwas Schmerzen im Ellbogen hat und blaue Flecken.
Welcher ADSler hat je keine blauen Flecken?? (Ein wichtiges Diagnosemerkmal!)
3 Tage später war dann von Rippenbruch und Lungenquetschung die Rede.

Eigentlich hat er so ziemlich jedes Jahr eine kleinere Kathastrophe mit irgendeiner Körperstelle. Finger fast aberissen (konnte jedoch gerade noch wieder angenäht werden), Blutvergiftungen weil jeweils zu lange gewartet,  Knochenbrüche wo kein Arzt ihm glaubte dass gebrochen, Dornen unter der Haut für immer, usw.

Und nun geht es mir genau gleich. Es begann ganz einfach mit der Erkenntnis, dass ich nach einer Stunde kalter Füsse eine Woche erkältet bin. Also muss ich es lernen meine Aufmerksamkeit so zu steuern, dass ich es vor Ablauf dieser Stunde merke, dass ich kalte Füsse habe. Das brauchte nur 3-5 Jahre *seufz.

Als ich Kind war ging ich wie ein Bauer. Mutter verknurrte mich dann zum Ballettunterricht. Eben las ich davon, dass auch andere ADS-Kinder Mühe mit ihren Muskeln und ihrer Haltung haben. Motorische Probleme sollen bei ADS sehr oft vorkommen. Also nicht nur die fehlende Aufmerksamkeit, nein auch von Haus aus fehlendes Körpergefühl.

Hingegen gibt es ADSler, die nach Bedarf Aufmerksamkeit auf einen Körperteil richten können oder wegnehmen können. Früher hat mich Uhrengeticke  wahnsinnig gemacht. Es geht aber super mit aktuell 3 tickenden Uhren im Zimmer, weil die unregelmässig ticken. Das beruhigt mich.

Wenn man mir den entsprechenden Befehl gibt mich so oder so zu verhalten, dann kann ich das problemlos. Also ruhig sitzen beim Stich einer Nadel. Mir tut es oft mehr weh, wenn jemand anderem eine Spritze gegeben wird. Ich kann also entscheiden, wie ich reagieren möchte.

Und ihr anderen ADSler, ihr könnt auch auch entscheiden wie ihr Schmerzen wahrnehmt/wahrnehmen wollt!!!


ADS ist zielgerichtet

Ich habe es ja schon des öfteren angesprochen:

- ADSler brauchen einen speziellen Lehrer
- sie funktionieren besser, wenn sie helfen können
- sie können etwas erklären, auch wenn sie selber es zu diesem Zeitpunkt gar nicht können (Rechenaufgabe)
- haben gerne einen Hyperfokus
- Es ist schwierig bei ADS einen IQ zu messen

Warum habe ich mich nun vorgestern gefragt. Was bedeutet es genau?

Meine Antwort ist, dass ADSler erst dann zu Höchstform auflaufen, wenn sie ein Ziel haben oder eine Zielperson, die sie fokussiert.
Das Helfersyndrom lässt sich auch sehr gut dazu erklären.

Also
Habe ich einen Lehrer, der mich interessiert, der mich fordert, der für mich einen Fokus darstellt, dann kann ich alle meine 1000 Kräfte auf diese eine Person lenken und bin in diesem Fach besser als ich es je werden könnte auf Grund meiner Intelligenz.
Will ich wissen wie man eine Rechnung löst, dann kann ich es oft erst, wenn ich gefragt werde.
Habe ich einen Hyperfokus bin ich zu herausragenden Leistungen fähig und das oft über längere Zeit.
Mache ich einen IQ-Test, dann lässt meine Leistung nach, je länger die Zeit verstreicht oder je mehr ich irritiert werde. Ich könnte mir denken, dass in einem Land wo die IQ-Tests kürzer sind als in der Schweiz viele ADSler auf höhere Zahlen kommen.

Selber etwas leisten, nur für sich, ist mir persönlich sehr schwierig. Fleiss ist ein Fremdwort. Ich kann mich nur unter äusserster Anstrengung zu etwas aufraffen, mich motivieren.

 Wie nützt man diese Zielgerichtetheit nun aus?
1. Muss man sich bewusst sein, dass viele ADSler nach einem ähnlichen Schema funktionieren - wenn sie ev. auch als erwachsene ADSler auf verschieden hohen Stufen stehen, aber grundsätzlich erkennt man schnell einen ADSler an eben diesem Schema.
2. Erkennt man so ein Schema, dann kann man als Lehrer oder als Gegenüber versuchen den ADSler nach diesem Schema zu behandeln.

Wie macht man das nun?
Ich sehe einen ADSler, der abgelenkt ist, der nicht das macht was ich möchte, der nicht so funktioniert wie ich ihn gerne hätte.
Also muss ich ihm ein Ziel vorgeben, was am besten über das Helfersyndrom funtioniert.
Man macht also den ADSler nicht auf seine Fehler aufmerksam, sondern bittet ihn zu helfen. Und schon beginnt der ADSler zu arbeiten.

Es kann sein, dass ich immer wieder nachhaken muss um das Ziel klar zu fokussieren. Ideal ist es, wenn das über ein vorstellbares Bild funktioniert, Neugier weckt oder Lob winkt. Ein ADSler arbeitet für 2 Personen verschieden, egal welche Arbeit. Und zwar für die Person besser, die ihn mehr lobt oder ehrlich und nett zu ihm ist.

Es gibt für ADSler keine Grenzen, wenn sie einmal ein Ziel klar sehen und daran interessiert sind. Allerdings sollte man das nicht ausnutzen, denn ADSler erkennen glasklar jede Ungerechtigkeit und Unehrlichkeit.

Aber ich denke, eine authentische Person, die motivieren kann, erreicht bei ADSlern, wenigstens für kurze bis mittellange Zeit ungeahnte Dinge.

Was kann der ADSler selber nun für Lehren daraus ziehen?
Entweder sich eine Person suchen, die ihn in die Richtung bringt, in die er möchte.
Oder sich von Personen fernhalten, die ihn lähmen.
Oder sich sein Leben so einteilen, dass es immer wieder spannende Ziele bereithält.

Diese Zielgerichtetheit erklärt auch die Aufschieberitis der ADSler. Erst wenn die Zeit drängt und man nur noch mit einem Kraftakt die Situation retten kann, kann der ADSler genügend Kräfte zusammenspleissen, bzw. das Ziel sehen und aktiv werden.

Gerade heute ging es mir wieder so. Ich denke, ich habe in den letzten 10 Minuten mehr gemacht als in den 3 Stunden zuvor.
Wichtig ist einfach dann: Dass man dies gut kontrolliert. Hier bin ich oft sehr mühsam. Weil ich alles in der letzten Minute mache und dann sehr schnell, muss ich am nächsten Tag unbedingt das Gemachte kontrollieren. Oder jemanden suchen der gnädig meine Arbeit kontrolliert.
Könnte man diese Produktivität nicht erhöhen? Ja kann man.
Wenn ich eine äusserst abwechslungsreiche Arbeit habe und immer wieder neue Ziele sehe, dann kann ich über Stunden, Tage oder länger sehr produktiv werden. Man kann sich sogar daran gewöhnen. Und auch dann aktiv sein, wenn man gerade kein hervorstehendes Ziel hat. Die Chance ist gross, dass so ein ADSler produktiver ist als die meisten Menschen um ihn her. Ist die Arbeit kreativ, dann gehts noch einmal besser von der Hand!

Herausforderungen werden gerne angenommen , Novelty-Seeking (dass man immer nach Neuem Ausschau hält) und auch Wagnisse. Hier sind ADSler so an diesen Peaks interessiert, dass sie öfters in Gefahr laufen. Ich persönlich habe alle Gefahren jeweils mit schlafwandlerischer Sicherheit umschifft, aber so weit ich mich erinnere, bevor ich mph nahm, wurde mir  nie eine Situation gefährlich.

Was mir auch aufgefallen ist.. wenn ich jemandem zuhören muss oder inaktiv sein, dann beginnen meine Gedanken zu wandern.. wenn also die Ziele fehlen wirds schwierig. Oft werden diese Minuten oder Stunden zum Kraftakt der alles schlägt was ich in meiner aktiven Phase leiste.